LA RAYNE

About La Rayne

LA RAYNE: «Queen Of Chaos»

Von Beat Kaufmann

Im Namen schwingt leise etwas Majestätisches mit: La Rayne. Und die Erscheinung der charismatischen Sängerin passt ganz hervorragend zu diesem Bild. Dahinter steht eine geerdete, tiefgründige und eher zurückhaltende Musikerin, die man bei der persönlichen Begegnung mit vielem, nur nicht mit „Queen of Chaos“ in Verbindung bringt.

Genau diesen Titel aber trägt das neue, zweite Album von La Rayne. Vier Jahre nach dem eher folkig-bluesigen Debüt „Fallen Angels“ überzeugt La Rayne jetzt mit zwölf eigenen und wirklich grossartigen, viel Wärme ausstrahlenden Popsongs von höchster Qualität.

„Queen of Chaos“ ist in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Dave Demuth (Klangstelle Studio) entstanden. Bei den Aufnahmen im Studio war absolute Exzellenz mit an Bord: Florian Sitzmann (Söhne Mannheims) am Piano, Jean-Pierre von Dach (Gigi Moto, Seven) an den Gitarren, Matthias Kräutli (Sina, My Name is George) an den Drums, Gigi Moto als Gastsängerin sowie – man höre und freue sich darüber – das German Pop Orchestra (Paul McCartney, Supertramp) als superb eingesetztes Streichorchester.

So hochklassig wie dieses Line-up hört sich denn auch das Resultat an: Es ist deshalb mehr als nur lohnenswert, sich auf eine Entdeckungsreise mit dieser „neuen“ Stimme in der CH-Musiklandschaft einzulassen.

„Klar“, sagt La Rayne sichtlich stolz, „ich habe grosse Freude am jetzt abgeschlossenen neuen Album.“ Ihre Musik scheint denn auch wie gemacht für ein zuhörendes Publikum. Nicht zuletzt durch die authentischen, persönlichen und emotionalen Texte. „Meine Lieder gehen definitiv vom Text aus, vom Inhalt, von Themen die mich interessieren und bewegen. Dass die Worte zur Musik in Englisch gehalten sind hängt damit zusammen, dass dieses meine Emotionssprache ist“. La Rayne ist seit vielen Jahren mit ihrer grossen Liebe, einem australischen Schafscherer, verheiratet. „Alles Beziehungsmässige und Emotionale habe ich in dieser Sprache gelernt und erlebt.“

Am Anfang der eigenen Texte stand vor vielen Jahren ein zu verarbeitender, schwerer Schicksalsschlag. „Ich habe damals meine Gefühle in Gedichten ausgedrückt. Und bald einmal gemerkt, dass diese mehr wie Lieder klingen. Oder: Nach einer Melodie verlangen. Deshalb habe ich damals meine Gitarre wieder hervorgeholt und damit begonnen, meine Worte zu vertonen. Was ich dann allerdings gehört habe, hat mich stimmlich nicht wirklich überzeugt“, erinnert sich La Rayne lachend.

Die Erkenntnis daraus war aber zum Glück nicht etwa der Verzicht auf das Singen. Sondern lange Jahre der Stimmbildung mit verschiedenen Gesangslehrern. Diese Investition hat sich, wenn man La Rayne heute hört, ausbezahlt. Sie versteht sich heute und nach vielen Erfahrungen bei zahlreichen Live-Auftritten unverändert nicht als „Rampensau“ oder wild auf der Bühne herumtigernde Performerin. Sondern, ganz den abwechslungsreichen aber tiefgründigen Songs entsprechend, als klassische Singer-Songwriterin, die auch vor Publikum ganz und gar in ihrer Musik lebt. Diese kommt so sehr aus tiefstem Herzen, dass sie die Zuhörerschaft sowohl bei der digitalen Wiedergabe und sowieso bei der Live-Performance in ihren Bann zieht und berührt.

Bei den Arrangements hat sich die Studioarbeit mit dem Produzenten Dave Demuth zu einem fruchtbaren Ping-Pong-Spiel zwischen Text und Musik entwickelt. „Für mich war das eine sehr spannende, vor allem aber auch lehrreiche Zeit.“ Ebenso hat sich La Rayne von ihren auf dem Album „Queen of Chaos“ mitwirkenden, hochkarätigen Musikern inspirieren lassen. Grösse zeigt bekanntlich, wer sich auch bei eigenen Werken für Inputs offen zeigt.

Dementsprechend fällt auch das Ergebnis aus. La Rayne liefert nicht nur gleich mehrere absolut radiotaugliche Ohrwürmer ab, sondern insgesamt ein qualitativ hochstehendes Pop-Album. Diese mitten im Leben stehende Frau und begnadete Musikerin sorgt mit dem Album „Queen of Chaos“ ohne Zweifel für einen bereichernden Farbtupfer in der Schweizer Musiklandschaft.

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